DER BUDDHISMUS

 

Ob Mensch oder Tier, alle Lebewesen streben ständig nach Glück und suchen Leid zu vermeiden. Es scheint uns jedoch nie gegönnt, diese Ziele ganz zu erreichen. Das wirkliche, dauernde Glück, das wir suchen, entgeht uns. Auf unserer Suche danach unternehmen wir viele Dinge, die uns eine vorübergehende Erleichterung gewähren, die eigentlichen Wurzeln unserer Leiden jedoch nicht beseitigen können.

 

Wir betrachten gerne Einwirkungen aus unserer Umwelt als Ursache unserer Probleme. Zweifellos wirken äussere Umstände auf unser Leben. Wenn wir jedoch erkennen, dass die Wurzel unserer Probleme tief in unserem eigenen Bewusstsein liegt und die äusseren Situationen nur beitragende Umstände sind, wird uns deutlich, dass wir durch Änderungen der Aussenwelt nie zufriedenstellende Lösungen finden können.

 

Was ist es, das im Inneren von uns Leid auslöst? Es sind Unwissenheit und Eigenliebe, die Hochschätzung seiner selbst und Geringschätzung anderer. Eine Person, die nur an sich selbst denkt, ist wie ein Mensch, dessen Körper mit Wunden überdeckt ist. Was dieser Mensch auch tut, seine Wunden werden ihm immer Unbehagen bereiten. In gleicher Weise werden wir nie zufrieden sein, solange unser Bewusstsein von Eigenliebe beherrscht wird.


Wenn Eigenliebe verringert wird, schwinden Hass und Verlangen, und unsere Wertschätzung anderer und unsere Zufriedenheit nehmen zu. Die Mittel, die eine solche tiefe Veränderung unseres Bewusstseins herbeiführen, finden wir in den Unterweisungen des Buddha. Diese Unterweisungen werden als 'Buddhismus' bezeichnet, und sollten als ein äusserst wirkungsvolles Mittel zum Überwinden von Leid und zum Erlangen eines dauerhaften Wohlergehens für einen selbst ebenso wie für andere verstanden werden.


Liebe zu anderen ist der Ursprung allen persönlichen und gesellschaftlichen Wohlergehens, sowohl in weltlichen als auch religiösen Belangen. Dieses Wohlergehen aller zu erreichen ist der Kern der Ausübung des Buddhismus.